Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Artikl

Nachhaltigkeit in der Arztpraxis: Ein Leitfaden für eine umweltbewusste Gesundheitsversorgung

Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Nachhaltigkeit in der Arztpraxis: Ein Leitfaden für eine umweltbewusste Gesundheitsversorgung

Nachhaltigkeit gewinnt in allen Lebensbereichen an Bedeutung – und Arztpraxen sind da keine Ausnahme. Der Gesundheitssektor verursacht laut Studien bis zu 5 % der globalen CO₂-Emissionen und kann daher einen großen Beitrag zur Umweltschonung leisten. In diesem Blog beleuchten wir, wie Arztpraxen durch nachhaltige Praktiken ihre ökologische Bilanz verbessern und gleichzeitig eine Vorbildfunktion für Patienten und das gesamte Gesundheitswesen einnehmen können.

1. Energieeffiziente Praxisgestaltung

Energieverbrauch reduzieren: Die meisten Arztpraxen sind auf künstliche Beleuchtung und Klimaanlagen angewiesen. Durch energieeffiziente LED-Beleuchtung, Bewegungsmelder und moderne Heiz- und Kühlsysteme kann der Energieverbrauch signifikant reduziert werden. Investitionen in erneuerbare Energien wie Solarzellen auf dem Praxisdach helfen ebenfalls, die CO₂-Bilanz zu verbessern und langfristig Kosten zu sparen.

Geräte und Medizintechnik: Medizintechnische Geräte sind oft Stromfresser. Die Anschaffung energieeffizienter Geräte und die regelmäßige Wartung zur Effizienzoptimierung sind wichtig. Auch das Ausschalten von Geräten und Lichtern außerhalb der Betriebszeiten sollte zur Routine werden.

2. Müllvermeidung und Abfallmanagement

Weniger Einwegprodukte: Arztpraxen erzeugen durch Einwegmaterialien wie Handschuhe, Kanülen und Verpackungen viel Abfall. Der Einsatz wiederverwendbarer Alternativen, wenn hygienisch und medizinisch vertretbar, ist eine Möglichkeit zur Reduktion des Abfalls.

Mülltrennung und Recycling: Eine sorgfältige Mülltrennung ermöglicht es, wertvolle Rohstoffe dem Recycling-Kreislauf zuzuführen. So kann beispielsweise Altpapier aus Wartezimmern und Büros recycelt und gefährlicher medizinischer Abfall korrekt entsorgt werden.

Vermeidung von Papierverbrauch: Durch digitale Dokumentation, elektronische Patientenakten und digitale Unterschriften kann der Papierverbrauch drastisch gesenkt werden. Auch E-Mail statt Briefpost und papierlose Patienteninformationssysteme tragen dazu bei.

3. Nachhaltige Materialwahl

Ökologischere Praxisutensilien: Schon beim Einkauf kann viel für die Umwelt getan werden. Umweltfreundliche Reinigungsmittel, Produkte ohne Mikroplastik sowie Hygieneprodukte aus nachhaltigen Materialien wie Bambus oder recyceltem Kunststoff sind oft problemlos erhältlich.

Nachhaltige Möbel und Praxisbau: Der Einsatz von nachhaltigen Materialien bei der Praxiseinrichtung (z. B. Holz aus zertifiziertem Anbau) und eine ergonomische, energieeffiziente Bauweise beim Praxisneubau oder -umbau schaffen ein angenehmes Raumklima und reduzieren langfristig den ökologischen Fußabdruck.

4. Effiziente Nutzung von Wasser

Arztpraxen verbrauchen große Mengen an Wasser für die Reinigung und Hygiene. Wassersparende Armaturen, die Reduktion unnötigen Wasserverbrauchs und die Verwendung von Recyclingwasser für Toilettenspülungen (wo möglich) können den Wasserverbrauch deutlich verringern.

5. Digitalisierte Arbeitsabläufe und Telemedizin

Digitale Praxisführung: Digitale Prozesse sparen nicht nur Papier, sondern auch Zeit und Energie. Von der Terminvereinbarung über die Patientenaufnahme bis hin zur Abrechnung gibt es für fast alle Prozesse inzwischen digitale Lösungen.

Telemedizin als Alternative: Wo möglich und sinnvoll, kann der Einsatz von Telemedizin physische Arztbesuche ersetzen und so die Notwendigkeit für Patienten reduzieren, zur Praxis zu fahren. Weniger Patientenverkehr bedeutet weniger CO₂-Emissionen und eine geringere Belastung durch Verkehrsmittel.

6. Umweltbewusstsein im Team fördern

Nachhaltigkeit beginnt bei den Menschen. Mitarbeiter-Schulungen und regelmäßige Teambesprechungen können helfen, das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln im Alltag zu schärfen. Hierzu gehören auch nachhaltige Mobilitätskonzepte, wie die Förderung von Fahrradnutzung, Fahrgemeinschaften oder die Unterstützung beim Erwerb von Job-Tickets für öffentliche Verkehrsmittel.

7. Nachhaltigkeitsmanagement und Patientenkommunikation

Ein klares Nachhaltigkeitskonzept in der Praxis, das von allen Teammitgliedern unterstützt wird, erleichtert die Umsetzung. Über Kommunikationsmaterialien im Wartezimmer oder auf der Praxis-Website können Patienten darüber informiert werden, welche Maßnahmen die Praxis für Nachhaltigkeit ergreift und wie sie selbst durch bewusstes Verhalten zur Umwelt beitragen können.

Fazit:

Eine nachhaltige Arztpraxis ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein starkes Signal an die Patienten, dass das Thema ernst genommen wird. Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ist eine Chance, Gesundheit und Umweltschutz zu verbinden und Vorbild für andere medizinische Einrichtungen zu sein. ArchMed unterstützt Arztpraxen dabei, nachhaltige Lösungen zu finden und eine umweltbewusste Gesundheitsversorgung zu fördern – für eine bessere Zukunft.

Nachhaltigkeit in der Arztpraxis